Portrait von Lucy Pollock
“Ich verbringe viel Zeit damit, Menschen zu erlauben zu sterben”, Lucy Pollock im Interview.

Richtig altern

“Man kann jemanden lieben und trotzdem hoffen, dass er oder sie bald stirbt”

Lucy Pollock ist Fachärztin für Altersmedizin. Sie spricht über Lebensqualität im Alter, wichtige Gespräche, vor denen man keine Angst haben sollte und die schwierige Entscheidung, wie viel Behandlung man annehmen möchte.

SZ: Frau Pollock, Sie arbeiten seit 20 Jahren als Geriaterin mit hochbetagten Menschen. Wie alt würden Sie selbst gerne werden?

Lucy Pollock: Oh, ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber neulich habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was ich gerne in der Hand halten würde, wenn ich sterbe: ein Fernglas, ein Buch, ein Glas Weißwein oder eine Hundeleine.

Eine Hundeleine?

Ich würde gerne mit unserem Hund spazieren gehen. Wir haben einen hübschen Whippet.

Gesellschaftlich werden die Alten oft als Problem gesehen: Sie verursachen hohe Kosten, und es werden immer mehr. Sie sagen, Gesellschaften müssten viel stärker auch die Vorteile sehen, die es mit sich bringt, wenn die Menschen heute so alt werden. Welche sind das?

Es ist noch nicht lange her, da starben wir relativ kurz nach der Rente. Jetzt leben wir länger, und viele Menschen haben Zeit gewonnen, um endlich mal das zu machen, was sie lieben: reisen, ihren Hobbys nachgehen, mit den Enkeln zusammen sein. Dabei geben sie viel Geld aus, was gut für die Wirtschaft ist. Und viele betreuen ihre Enkel. Ohne ihre Hilfe könnten die Eltern nicht so arbeiten, wie sie es tun. Und auch wenn hier immer von Mangel gesprochen wird: Sehr viele Menschen verdienen ihr Geld mit der Pflege alter Menschen. Ja, sie verdienen nicht genug, das stimmt. Trotzdem lieben viele von ihnen ihre Arbeit.

Wie hat sich unsere Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten verändert?

Allein zwischen 1991 und 2011 hat sich in Europa die durchschnittliche Lebenszeit von Frauen, die in diesem Zeitraum geboren wurden, um gut vier Jahre verlängert. Das ist ziemlich viel. Bei Männern ist es etwas weniger. Insgesamt liegt die Lebenserwartungen von Frauen in der EU gerade bei 84 Jahren, die von Männern bei 78,5 Jahren. Aber so schön das auf dem Papier auch aussieht: Das Problem ist, dass wir nicht nur zusätzliche Lebenszeit in guter Gesundheit gewonnen haben.

Sondern?

Verlängert hat sich vor allem die Zeit, in der wir gebrechlich sind, und genau davor haben viele Menschen Angst. Sie fürchten sich davor, ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Deshalb ist es so wichtig, dass wir auf die Qualität schauen, die wir unserem Leben hinzufügen, nicht nur auf die Quantität.

Ist es eine der größten Herausforderung unserer Zeit, den Menschen zu helfen, bis zu ihrem Tod gut zu leben?

Auf jeden Fall! Bevor das Antibiotikum erfunden wurde, starben wir an Infektionskrankheiten, auch Unfälle waren nicht selten. Diese Todesursachen gibt es heute kaum noch. Auch in der Behandlung der plötzlichen Todesursachen wie Schlaganfall oder Herzschlag haben wir große Fortschritte gemacht. Der Blutdruck wird heute gut reguliert, Stents werden eingesetzt, Chemotherapien gemacht. Es ist Wahnsinn, wie gut wir viele Krebsarten heute behandeln können. Aber worin wir nicht gut sind, ist, die Krankheiten zu bekämpfen, die uns die Unabhängigkeit nehmen, die uns gebrechlich machen.

Zum Beispiel?

Demenz, Muskel-Skelett-Probleme, Inkontinenz, Hautprobleme - lauter Dinge, die Menschen oft unangenehm sind und die den Alltag für viele im hohen Alter anstrengend machen. Auf der anderen Seite muss man auch sehen, dass es sehr viele Menschen gibt, die auch im hohen Alter ein glückliches Leben führen, sich überhaupt nicht um ihre Falten scheren und noch die Welt bereisen.

Ihre Mutter ist noch mit 78 nach Mittelamerika geflogen, ihr Partner war 90. Haben Sie versucht, sie von der Reise abzubringen?

Mein Instinkt wollte die beiden zurückhalten, denn meine Mutter war schon ziemlich gebrechlich. Aber so wahnsinnig ihr Plan auch klang - ich musste sie ziehen lassen. Jemandem, den man liebt, zu erlauben, Risiken einzugehen, fällt in vielen Familien schwer. Das muss nicht immer die große Reise sein. Es kann auch die Treppe sein, die die Mutter noch selbst gehen will, oder das betreute Wohnen, das der Vater ablehnt.

Wie können wir unsere Unabhängigkeit im hohen Alter möglichst lange erhalten?

Natürlich helfen grundsätzlich: gesunde Eltern, Impfungen in der Kindheit, ein gesunder Lebensstil im mittleren Alter und eine ausgewogene Ernährung, viel Gemüse und Obst. Der Schlüssel aber ist Sport.

Wie oft muss ich denn trainieren?

Dreimal die Woche außer Atem kommen, das reicht.

Sie sagen ja auch: Geschwindigkeit schützt vor dem Tod. Wieso denn das?

Das ist vielleicht etwas überspitzt formuliert, aber in Australien haben sie eine große Studie mit mehr als 1700 Männern über 70 Jahren gemacht: Fünf Jahre lang haben sie das Laufverhalten der Probanden untersucht. 266 starben in diesem Zeitraum. Die durchschnittliche Gehgeschwindigkeit der Männer betrug 0,88 Meter pro Sekunde, aber von den Männern, die im Schnitt schneller als 1,36 Meter pro Sekunde gingen, das sind fünf km/h, starb kein einziger. Aber noch wichtiger als Schnelligkeit ist: sich überhaupt zu bewegen. Bei uns gibt es gerade eine Anti-Pyjama-Kampagne in den Krankenhäusern, die die Patienten auffordert: Tragt keine Pyjamas, raus aus dem Bett!

Bringt es noch etwas, seine Ernährung mit 80 zu ändern?

Ich sage meinen Patienten immer, esst wann ihr wollt, so viel ihr wollt und was ihr wollt - außer natürlich, wenn sie bestimmte Symptome zeigen, etwa ein Patient mit Diabetes überzuckert. Oft hören das die Angehörigen gar nicht gerne, weil man nicht so gut kontrollieren kann, wie viel jemand gegessen hat, aber die Nahrungsergänzungsdrinks, die viele alte Menschen erhalten, schmecken auch einfach widerlich. Frage ich meine Patienten, was sie stattdessen lieber möchten, sagen sie zum Beispiel Cornish Pasty, das ist eine englische Fleischpastete. Sie essen dann vielleicht nur ein, zwei Löffel, also weniger Kalorien, aber sie genießen es. Und Lebensqualität ist vor allem am Ende des Lebens ein hohes Gut.

Sie geben Ihren Patienten sogar Sherry.

Die meisten Patienten im Krankenhaus sind zu krank, aber in der Reha regt ein Glas den Appetit an, ist ein Stück normales Leben, etwas, auf das sich die Patienten freuen. Und wenn es dann wirklich dem Ende zugeht, dann will ich doch auch nicht, dass meine Mundpflege noch mit irgendeiner pinkfarbenen Spülung gemacht wird wie beim Zahnarzt. Auch hier hilft ein wenig Alkohol. Ich frage: “Hätten Sie lieber ein halbes Glas Cider oder ein kaltes Bier?” Und sie sagen: “Oh, geht das?” Natürlich geht das! Wenn Menschen sterben, sollten sie etwas schmecken können, das sie mögen.

Welche Hoffnung und Ängste haben Ihre Patienten kurz vor dem Tod?

Die meisten hoffen auf einen friedlichen und schmerzfreien Tod. Und dass es ihren Familien gut geht. Die große Angst ist oft, dass sie eine Last für ihre Familie sind. Jeder Geriater sieht Patienten, die lieber eine ganze Nacht auf dem Boden liegen, statt auf ihren Alarmknopf am Handgelenk zu drücken, weil sie niemandem zur Last fallen wollen.

Was sagen Sie diesen Patienten?

Dass ihre Familien sich um sie kümmern wollen, dass es eine Ehre und ein Privileg ist, sich am Ende eines Lebens um einen Menschen kümmern zu dürfen. Ein paar Leute haben auch noch Angst vor der Hölle, aber es werden immer weniger. Die meisten meiner Patienten gehen im Frieden mit sich und der Welt.

Diese lang aufgeschobenen Gespräche, zu denen es erst auf dem Sterbebett kommt, die gibt es so also gar nicht so oft?

Oh doch, manche Menschen halten sich die ungesagten Dinge bis zum Schluss auf. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Ärzte nicht nur sagen: “Oma hat eine Lungenentzündung”, sondern dass wir dazu sagen: “Und es kann gut sein, dass sie daran stirbt”. Das tun wir viel zu selten, aber nur so geben wir den Patienten und ihren Angehörigen noch die Möglichkeit, solche Gespräche zu führen.

Vielen Menschen fällt es schwer, die eigenen Eltern auf ihre zunehmenden Gebrechen anzusprechen. Was raten Sie denen?

Man kann zum Bespiel sagen: “Mama, ich glaube, dein Gedächtnis ist nicht mehr so gut, wie es mal war. Macht dir das Sorgen?” Und dann kann es sein, dass die Mutter Nein sagt, und das Thema ist erst mal wieder vom Tisch. Aber man kann auch sagen, lass uns doch mit einem Bluttest abchecken, ob es wirklich Demenz ist oder vielleicht auch eine behandelbare Ursache hat, etwa ein Mangel an Vitamin B12, ein Problem mit den Schilddrüsenhormonen oder Kalziumwerten, das gibt dem Ganzen einen positiven Dreh.

Einer der häufigsten Gründe für die Einweisungen ins Krankenhaus bei alten Menschen sind Stürze. Lassen sie sich verhindern?

Es gibt Anzeichen dafür, dass Menschen gefährdet sind, zum Beispiel, wenn sie beim Gehen zum Sprechen anhalten müssen. Ganz verhindern können wir sie nicht, aber wir können das Risiko um etwa ein Drittel verringern. Denn Stürze sind zwar weit verbreitet, aber nicht normal. Sehr oft begehen Ärzte leider den Fehler, nach einem Sturz zwar den gebrochenen Arm wieder zusammenzuflicken, aber nicht zu fragen, warum der alte Herr gestürzt ist. Das ist das Wichtigste, das ich meinen Studierenden beibringe: Schaut auf die Ursachen! Warum ist dieser Herr diese Woche verwirrt, wenn er es letzte nicht war? Hat er Blackouts? Wie sind die Wechselwirkungen der Medikamente?

In Ihrem “Buch über das Älterwerden (für Leute die nicht darüber sprechen wollen)” nimmt eine alte Dame 15 Medikamente …

Manche sogar noch mehr - allerdings oft falsch, unregelmäßig oder nur zum Schein. Viele Menschen haben sehr großen Respekt vor ihrem Arzt, sie wollen ihn oder seine Entscheidungen nicht infrage stellen. Und der Hausarzt traut sich auch nicht, ein Medikament abzusetzen, weil es ja ein Spezialist verschrieben hat. Es ist für einen Arzt viel einfacher, etwas zu verschreiben, als etwas wegzulassen.

Warum?

Ein Beispiel: Ein alter Mann hatte ständig Nasenbluten, so stark, dass es sein Leben sehr beeinträchtigte. Der Hausarzt entschied, die Blutverdünner abzusetzen. Wenig später erlitt der Mann einen Schlaganfall. Natürlich hätte er den auch mit dem Blutverdünner bekommen können, aber vielleicht eben auch nicht. Der Arzt musste bei dieser Entscheidung in Kauf nehmen, dass ihm die Familie des Mannes später eventuell Vorwürfe macht.

Aber selbst wenn die Ärzte die Ursache eines Sturzes erkennen: Die Angst, erneut zu stürzen, bleibt bei vielen ja trotzdem …

Ja, es ist ein Teufelskreis. Jeder Sturz verengt den Lebensradius. Mein Mann zum Beispiel geht gerne in Sumatra surfen, zwölf Stunden Bootsfahrt von der Küste entfernt. Sein Lebensradius ist noch der ganze Globus. Wenn du aber mit 75 Jahren nach Australien fliegst und dort stürzt, war das vermutlich dein letzter Langstreckenflug. Nach einer gebrochenen Hüfte verlässt du deine Stadt nicht mehr, und irgendwann bleibst du am liebsten zu Hause. Deshalb ist es so wichtig, Menschen nach einem Sturz das Selbstvertrauen zurückgeben, sie zu ermuntern, wieder die Treppen zu nehmen, wieder einkaufen zu gehen. Auch hier gilt: Die Angehörigen müssen Risiken akzeptieren. Zwischen Stürzen und Inkontinenz gibt es übrigens einige Parallelen.

Inwiefern?

Auch Inkontinenz ist verbreitet, aber nicht normal - auch wenn all diese Anzeigen für Inkontinenzbinden für Frauen etwas anderes suggerieren. Man kann etwas dagegen tun, wenn man sich Hilfe holt. Das Problem ist: Viele trauen sich nicht. Wie soll man gegenüber einem Arzt, der aussieht wie der eigene Enkel, über die nasse Unterhose sprechen? Dabei kann man mit Beckenbodenübungen auch im hohen Alter viel bewirken. Sie sind sehr gut für alte Frauen - und Männer!

Lucy Pollock als Ärztin
“Alte Menschen sind oft sehr zufrieden mit einem Leben, das von außen limitiert erscheint”, sagt Lucy Pollock.

Was würden Sie einer Ehefrau antworten, die fragt: Mein Mann wünscht sich einen schnellen Tod. Soll er die Tabletten, die den Herzinfarkt verhindern sollen, weiter nehmen?

Ich würde mich mit ihr hinsetzen und sie fragen, was kann er noch, was macht ihm noch Spaß? Diese Unterhaltungen können sehr traurig sein, ich erinnere mich an einen Sohn, der die letzten zwei Jahre seines Vaters erbärmlich nannte. In so einem Fall müssen die Ärzte, aber auch die Familien und die Patienten selbst, den Mut haben, das Medikament abzusetzen - und dafür das Risiko in Kauf nehmen, dass der Infarkt nicht tödlich ist. Aber genau diese Unterhaltungen sind es, die sich die Menschen - Patienten wie Angehörige - oft so sehr wünschen. Man kann jemanden lieben und trotzdem hoffen, dass er oder sie bald stirbt.

Aber viele Menschen werden am Ende ihres Lebens gegen ihren Willen behandelt.

Ja, weil sie keine Patientenverfügung haben und nicht mehr in der Lage sind zu sagen, was sie nicht wollen. Und ihre Familien können es oft auch nicht. Denn sie fürchten, wenn sie sagen: “Ich glaube, Papa würde lieber sterben” könnte es den Anschein erwecken, als ob sie ihn nicht liebten. Deswegen ist es ganz wichtig, sich rechtzeitig darüber zu unterhalten.

Wann und wo führt man solche Gespräche am besten?

Jeder ist anders. Das Wichtigste ist: Würge sie nicht ab, wenn sie sich ergeben. Erst letzte Woche sagte eine meiner Patientinnen zu mir, eine alte gebrechliche Dame: “Ich glaube, ich werde meinen nächsten Geburtstag nicht erleben.” Die Enkelin sagte sofort: “Sag das nicht, Oma, dir wird es wieder gut gehen!” So was sollten wir nicht tun. Die Frau hatte gerade das Bedürfnis, über ihren Tod zu sprechen.

Vielen Menschen fällt es trotzdem schwer, solche Gespräche zu führen …

Natürlich ist das nicht leicht. Aber oft ergibt sich zum Beispiel ein Moment, wenn ein Freund gestorben ist. Und manchmal ist es besser, sich bei solchen Gesprächen nicht in die Augen zu schauen, weil es so emotional wird. Man kann zusammen auf einer Bank sitzen oder aus dem Fenster schauen. Und dann kann es auch um ganz praktische Dinge gehen, wie viele Konten hast du? Wo ist der Haupthahn fürs Wasser? Das kann dem Emotionalen die Wucht nehmen. Aber nicht nur die Familien, auch wir Ärzte müssen diese Unterhaltungen mit unseren Patienten führen. Von dem Moment an, wo wir uns die Zeit dafür nehmen, ist es ein ganz anderer Ansatz.

Inwiefern?

Die Erleichterung, die ich erlebe, wenn ich meinen Patienten sage, es ist okay, wenn du nicht jede Behandlung annimmst, ist groß. Ich frage sie zum Beispiel: “Wenn du eine Lungenentzündung bekommst, willst du dann in deinem Altenheim bleiben und nur Schmerzmittel bekommen, aber kein Antibiotikum? Du darfst das tun.” Ich verbringe viel Zeit damit, Menschen zu erlauben zu sterben. Und die sind übrigens oft nicht unglücklich. Man kann beides gleichzeitig sein: glücklich mit seinem Leben und trotzdem bereit zu gehen.

Sehen Sie mehr Hochbetagte, die glücklich sind oder unglücklich?

Es gibt ja diese Statistiken, wann Menschen in ihrem Leben angeblich am glücklichsten sind. Ich glaube, das Alter, in dem sie - zumindest in Europa - am unglücklichsten sind, ist 49. Danach geht es wieder bergauf. Doch diese Studien umfassen nicht die über 80-Jährigen. Die meisten, die ich treffe, sind mit ihrem Leben wirklich zufrieden. Interessant ist auch: Sie schätzen ihre eigene Lebensqualität viel höher ein, als es ihre Kinder oder Enkel tun. Meine Medizinstudenten sagen zum Beispiel oft: “Was ist das denn für ein Leben! So würde ich nicht leben wollen.” Ich sage dann: “Natürlich würdet ihr so nicht leben wollen. Ihr seid Anfang 20!”

Es stimmt also, dass man im Alter genügsamer wird?

Ja, alte Menschen sind oft sehr zufrieden mit einem Leben, das von außen limitiert erscheint. Und es ist schön, das zu wissen - auch für junge Menschen. Man kann in einem nicht perfekten Leben glücklich sein. Wir werden doch von Perfektion bombardiert. Deine Schulnoten, deine Beziehungen, deine Wohnung - alles soll perfekt sein. Aber das Leben ist nur sehr selten perfekt. Das Schöne am Alter ist: Die meisten meiner Patienten schauen auf ihr Leben zurück und sagen, “es gab chaotische Zeiten, es lief nicht alles glatt, aber ich hatte ein gutes Leben.”

Zur Person

Lucy Pollock, geboren 1965 in Omagh, Nordirland, ist leitende Fachärztin für Altersmedizin in einem Krankenhaus im Südwesten Englands, wo sie auch Studenten unterrichtet. Aufgewachsen während des Nordirlandkonflikts zog sie für ihr Medizinstudium nach Cambridge. Dort entschied sie sich für das Fachgebiet der Geriatrie, “weil es besonders anspruchsvoll ist, da hier sehr viele Disziplinen zusammenkommen”. Sie ist Mutter von drei erwachsenen Kindern. Vor Kurzem erschien bei Dumont ihr Buch “Das Buch über das Älterwerden (für Leute, die nicht darüber sprechen wollen)”, in dem sie ihre Erfahrungen als Geriaterin beschreibt und für mehr Offenheit und Ehrlichkeit wirbt.

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