Operationalizing the problem of political alienation for housing studies

Luisa Gehriger (2023): Operationalizing the problem of political alienation for housing studies, Housing Studies, DOI: 10.1080/02673037.2023.2238643

[ Maschinelle, deutsche Übersetzung weiter unten]

Abstract

This paper adds to a revitalization of alienation as a political problem in the field of housing studies, pointing us to property relations that fragment tenants from acting together with other residents in similar positions. Analyzing ethnographic observations and interviews conducted in Basel with tenants facing mass cancellations of rental contracts, it operationalizes the problem of alienation to more closely examine the interplay of property relations and the subjective or collective experience of tenants: The consolidation of landlords’ interests through complicit legal frameworks fragments tenants not only by producing insecurities within affected blocks. This consolidation also drives processes of individualization and conflict between fellow tenants and between tenants and their union, as well as harms tenants’ belief in (local) political institutions. On the other hand, experiencing these fragmentations and the widespread inhibition of people to act together with others is, in some cases, the most sorrowful aspect for tenants facing rental contract cancellations in Basel. With the proposed understanding of alienation, the paper adds to two debates in housing studies: Outlining alienating property relations, it first foregrounds institutional constraints regarding the question of why many residents do not confront landlords’ plans. Secondly, political alienation highlights the sorrow that can stem from the inhibition of collective action. Here the paper contributes to the debate around displacement and un-homing, showing them to be much more than the loss of original habitat. Lastly, the paper responds to the query of how to empirically apply the theoretically driven concept of alienation by moving questions of collective agency to the fore in housing and alienation theory.


Operationalisierung des Problems der politischen Entfremdung für Wohnungsstudien

Inhaltsangabe

Dieser Beitrag trägt zu einer Wiederbelebung der Entfremdung als politisches Problem im Bereich der Wohnungsforschung bei, indem er auf Eigentumsverhältnisse hinweist, die Mieter:innen davon abhalten, gemeinsam mit anderen Bewohner:innen in ähnlicher Lage zu handeln. Anhand von ethnographischen Beobachtungen und Interviews, die in Basel mit Mieter:innen geführt wurden, die mit Massenkündigungen von Mietverträgen konfrontiert sind, wird das Problem der Entfremdung operationalisiert, um das Zusammenspiel von Eigentumsverhältnissen und der subjektiven oder kollektiven Erfahrung von Mieter:innen genauer zu untersuchen: Die Verfestigung von Vermieterinteressen durch verstrickte rechtliche Rahmenbedingungen fragmentiert die Mieter:innen nicht nur, indem sie Unsicherheiten innerhalb der betroffenen Blöcke erzeugt. Diese Konsolidierung treibt auch Prozesse der Individualisierung und Konflikte zwischen Mitbewohner:innen und zwischen Mieter:innen und ihrer Vereinigung voran und schadet dem Vertrauen der Mieter:innen in (lokale) politische Institutionen. Andererseits ist die Erfahrung dieser Fragmentierung und der weit verbreiteten Hemmung, gemeinsam mit anderen zu handeln, in einigen Fällen der leidvollste Aspekt für die von Mietvertragskündigungen betroffenen Mieter:innen in Basel. Mit dem vorgeschlagenen Verständnis von Entfremdung trägt der Beitrag zu zwei Debatten in der Wohnungsforschung bei: Indem er die entfremdenden Eigentumsverhältnisse skizziert, stellt er erstens die institutionellen Zwänge in den Vordergrund, die die Frage aufwerfen, warum sich viele Bewohnerinnen und Bewohner nicht mit den Plänen der Vermieter auseinandersetzen. Zweitens verdeutlicht die politische Entfremdung den Kummer, der aus der Verhinderung kollektiven Handelns resultieren kann. Hier leistet das Papier einen Beitrag zur Debatte über Vertreibung und Entheimatung, indem es zeigt, dass diese weit mehr sind als der Verlust des ursprünglichen Lebensraums. Schließlich beantwortet das Papier die Frage, wie das theoretisch begründete Konzept der Entfremdung empirisch angewendet werden kann, indem es Fragen des kollektiven Handelns in den Vordergrund der Wohnungs- und Entfremdungstheorie rückt.

[Übersetzt mit DeepL.]